Wenn Meike Krautscheid mit ihrem Kontrabass die Bühne betritt, sind alle Blicke auf sie gerichtet. Der rostbraune Klangkörper spiegelt die bunten Scheinwerfer und die Musikstudentin wirkt fast unscheinbar daneben. Sie nennt das Instrument liebevoll „Mister Big“. Sie hievt ihn tagtäglich in Bahnen, durch Treppenhäuser und Fußgängerzonen. Heute haben sie und „Mister Big“ einen besonderen Auftritt. Daniel Schuhmacher, der DSDS-Gewinner von 2009 hat sie zu seinem Konzert eingeladen. Backstage bereitet Meike sich auf den Auftritt vor den Daniel-Fans vor. „Mister Big“ muss noch gestimmt werden. Auf der Damentoilette findet Meike die nötige Ruhe dafür. Dann geht es auf die Bühne. Meike stellt sich dem neugierigen Publikum vor: „Vielleicht hat mich der ein oder andere bei der Castingshow „Das Supertalent“° gesehen“. Ein lautes „ja“ dröhnt aus der ersten Reihe. Schließlich wird es still und Meike singt „Be my husband“. Als in der zweiten Strophe die Band einsetzt ist Meike voll in ihrem Element. „Mister Big“ fügt sich in den Gesamtklang der anderen Instrumente und Meikes jazzige Stimme liegt über allem.
Quelle mit Bildern: http://locationzapping.wordpress.com/concerts/daniel-schuhmacher/meike-krautscheid/
Mittwoch, 8. Februar 2012
Fluch und Segen der Casting-Welt - Rhein-Sieg Anzeiger 15.12.11
Von Christine Siefer, 15.12.11, 11:33h
Die junge Kontrabassistin und Sängerin Meike Krautscheid aus Eitorf bekam nach ihrem Auftritt bei der Casting-Show Supertalent 5000 Mails und musste teils harte Kommentare einstecken.
EITORF - "Eigentlich schaue ich kein Supertalent, aber dieser Tag war eine Ausnahme. Da sah ich Meike und dachte: Wow, die ist speziell!" Daniel Schuhmacher, DSDS- Gewinner von 2009, wollte mit Casting-Fernsehformaten nichts mehr zu tun haben. Für die Eitorferin Meike Krautscheid (22) machte er eine Ausnahme.Er lud die Supertalent-Teilnehmerin ein, mit ihm beim Konzert in Köln aufzutreten. Für Meike bot sich nicht nur die Chance, mit dem Sänger auf der Bühne zu stehen, sondern auch ihre Fragen zum Musikbusiness loszuwerden. Hinter der Bühne nahm sich Daniel Zeit, mit Meike über den Fluch und Segen von Castingformaten zu sprechen.
"Viele der Fans, die heute zu meinen Konzerten kommen, hätte ich ohne DSDS nicht", sagt der Ex-Castingstar, "aber es hat zwei Jahre gedauert, bis ich meine eigene Musik machen konnte und als Künstler akzeptiert wurde." Nach seinem Sieg bei DSDS hatte er wenig Mitspracherecht, was seine seine Vermarktung und seine Songs anging.
Schon während der Show wurde sein Image von der Berichterstattung in den Medien geprägt. "Ich habe einmal in einem Interview einen Kommentar zu Mobbing gegeben und danach wurde ich als Mobbing-Opfer dargestellt. Heute sprechen mich noch Leute darauf an", nennt er ein Beispiel.
Ihre Darstellung in den Medien beschäftigt auch die Musikstudentin Meike Krautscheid. Seit ihrem Auftritt bei der RTL-Castingshow "Das Supertalent" vor einigen Wochen ist sie weit über die Grenzen des Rhein-Sieg-Kreises bekannt geworden. Ihre jazzige Interpretation der Songs "Afro Blue" und "Be My Husband" vor dem TV- Millionenpublikum polarisierte, weil sie Passagen der Stücke nicht ins Mikrofon sang, sondern stöhnte.
Nach der Ausstrahlung brach eine Welle der medialen Aufmerksamkeit los. Das RTL-Boulevardmagazin "Explosiv" berichtete über die "Stöhnende Kontrabassistin" und im Internet kursierten positive wie negative Kommentare über Meikes Auftritt.
Vor allem in ihrem lokalen Umfeld in Eitorf gab es viel Unverständnis für ihren "Stöhnpart". "In der Facebook-Gruppe von Eitorf stand zum Beispiel, das sei peinlich. In einem anderen Eintrag stand, der ganze Ort würde über mich lachen", erzählt Meike. Das habe sie schon getroffen, aber sie wollte sich auch nicht rechtfertigen. "Das Stück Afro-Blue hatte ich bereits in Eitorf vor großem Publikum aufgeführt und da hatte sich niemand über die Interpretation beschwert", ergänzt sie.
Die harten Reaktionen lägen natürlich auch an der Bearbeitung durch RTL. Teile des Gesangs wurden heraus geschnitten und der "Stöhnpart" dagegen verlängert. Meike ist überzeugt, dass trotzdem ihr Können am Kontrabass deutlich wurde. "Schließlich habe ich auch viele Mails bekommen, die mich bestärken", sagt sie. Vor allem Jazzfans hätten ihr Komplimente gemacht. Von den über 5000 Mails, die sie nach der Fernsehausstrahlung bekommen habe, waren höchstens fünf negativ. Daniel Schuhmacher fand an Meikes Auftritt nichts anstößig: "Die checken nicht, das es eine Interpretation von dem Song ist und nichts mit dir zu tun hat." Andererseits käme eine solche Show auch nicht ganz ohne Skandale und Geschichten rund um ihre Kandidaten aus, weiß Daniel. "Du darfst dich nur nicht darauf reduzieren lassen", rät er ihr. Vor allem solle sie viel live spielen, damit die Leute merken, was sie könne. "Die meisten Fernsehzuschauer denken in Castingshows sei nichts live, die muss man erst überzeugen."
Schon vor ihrem Auftritt beim Supertalent hat Meike an ihrer professionellen Musiklaufbahn gearbeitet. Neben ihrem Jazz-Kontrabass-Studium tourte sie unter anderem mit dem "Orchester der Deutschen Einheit" und dem "Landesjugendorchester NRW" durch die Welt. In China, Südkorea, Ungarn und Kroatien hat sie bereits mit "Mr. Big", wie sie ihren Kontrabass nennt, live gespielt.
Den Song "Be my husband" aus der Fernsehshow konnte Meike vorige Woche auf dem Abschlusskonzert von Daniel Schuhmachers Deutschlandtour präsentieren, diesmal ohne Nachbearbeitung durch RTL und mit Live-Band. "Da habe ich auf alle Fälle wieder Blut geleckt", erzählt sie nach dem Auftritt. Meike und Daniel wollen beide nur eins: auf der Bühne stehen mit ihrer Musik. Die Castingshow war für sie ein Startschuss - Fluch und Segen zu gleich.
Quelle: http://www.rhein-sieg-anzeiger.ksta.de/html/artikel/1323935541654.shtml
"Viele der Fans, die heute zu meinen Konzerten kommen, hätte ich ohne DSDS nicht", sagt der Ex-Castingstar, "aber es hat zwei Jahre gedauert, bis ich meine eigene Musik machen konnte und als Künstler akzeptiert wurde." Nach seinem Sieg bei DSDS hatte er wenig Mitspracherecht, was seine seine Vermarktung und seine Songs anging.
Schon während der Show wurde sein Image von der Berichterstattung in den Medien geprägt. "Ich habe einmal in einem Interview einen Kommentar zu Mobbing gegeben und danach wurde ich als Mobbing-Opfer dargestellt. Heute sprechen mich noch Leute darauf an", nennt er ein Beispiel.
Ihre Darstellung in den Medien beschäftigt auch die Musikstudentin Meike Krautscheid. Seit ihrem Auftritt bei der RTL-Castingshow "Das Supertalent" vor einigen Wochen ist sie weit über die Grenzen des Rhein-Sieg-Kreises bekannt geworden. Ihre jazzige Interpretation der Songs "Afro Blue" und "Be My Husband" vor dem TV- Millionenpublikum polarisierte, weil sie Passagen der Stücke nicht ins Mikrofon sang, sondern stöhnte.
Nach der Ausstrahlung brach eine Welle der medialen Aufmerksamkeit los. Das RTL-Boulevardmagazin "Explosiv" berichtete über die "Stöhnende Kontrabassistin" und im Internet kursierten positive wie negative Kommentare über Meikes Auftritt.
Vor allem in ihrem lokalen Umfeld in Eitorf gab es viel Unverständnis für ihren "Stöhnpart". "In der Facebook-Gruppe von Eitorf stand zum Beispiel, das sei peinlich. In einem anderen Eintrag stand, der ganze Ort würde über mich lachen", erzählt Meike. Das habe sie schon getroffen, aber sie wollte sich auch nicht rechtfertigen. "Das Stück Afro-Blue hatte ich bereits in Eitorf vor großem Publikum aufgeführt und da hatte sich niemand über die Interpretation beschwert", ergänzt sie.
Die harten Reaktionen lägen natürlich auch an der Bearbeitung durch RTL. Teile des Gesangs wurden heraus geschnitten und der "Stöhnpart" dagegen verlängert. Meike ist überzeugt, dass trotzdem ihr Können am Kontrabass deutlich wurde. "Schließlich habe ich auch viele Mails bekommen, die mich bestärken", sagt sie. Vor allem Jazzfans hätten ihr Komplimente gemacht. Von den über 5000 Mails, die sie nach der Fernsehausstrahlung bekommen habe, waren höchstens fünf negativ. Daniel Schuhmacher fand an Meikes Auftritt nichts anstößig: "Die checken nicht, das es eine Interpretation von dem Song ist und nichts mit dir zu tun hat." Andererseits käme eine solche Show auch nicht ganz ohne Skandale und Geschichten rund um ihre Kandidaten aus, weiß Daniel. "Du darfst dich nur nicht darauf reduzieren lassen", rät er ihr. Vor allem solle sie viel live spielen, damit die Leute merken, was sie könne. "Die meisten Fernsehzuschauer denken in Castingshows sei nichts live, die muss man erst überzeugen."
Schon vor ihrem Auftritt beim Supertalent hat Meike an ihrer professionellen Musiklaufbahn gearbeitet. Neben ihrem Jazz-Kontrabass-Studium tourte sie unter anderem mit dem "Orchester der Deutschen Einheit" und dem "Landesjugendorchester NRW" durch die Welt. In China, Südkorea, Ungarn und Kroatien hat sie bereits mit "Mr. Big", wie sie ihren Kontrabass nennt, live gespielt.
Den Song "Be my husband" aus der Fernsehshow konnte Meike vorige Woche auf dem Abschlusskonzert von Daniel Schuhmachers Deutschlandtour präsentieren, diesmal ohne Nachbearbeitung durch RTL und mit Live-Band. "Da habe ich auf alle Fälle wieder Blut geleckt", erzählt sie nach dem Auftritt. Meike und Daniel wollen beide nur eins: auf der Bühne stehen mit ihrer Musik. Die Castingshow war für sie ein Startschuss - Fluch und Segen zu gleich.
Quelle: http://www.rhein-sieg-anzeiger.ksta.de/html/artikel/1323935541654.shtml
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