Montag, 26. August 2013

Innige Liaison mit Mister Big


"Ich hatte einen Traum", verrät Meike Krautscheid. Das Ergebnis ihres Herzenswunsches präsentierte sie in der gut gefüllten Zeller Scheune. Die Blondine und Kontrabass Mr. Big - fürwahr ein musikalisches Paar.
SABINE ACKERMANN | 
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"Gesang - Bass - Leidenschaft" - Meike Krautscheid und Mr. Big - in der Zeller Scheune knistert es - stand in der Ankündigung zu lesen. Leicht untertrieben, denn die 24-Jährige ging nach ihrem anfänglich zu lauten und mit reichlich Bass "gesüßten" Titel "Tea for Two" mit ihrer Interpretation des Jazzstücks "Afro Blue" gleich zur Sache. Mit diesem Song, bei dem es sich um zwei Liebende handelt, wurden sie sowie ihr heiß geliebter und gespielter Kontrabass "Mister Big" auf der Supertalent-Bühne einem breiten Publikum bekannt.
In der schnuckligen Kleinkunstbühne spielten sich Mr. Big nebst Partnerin in die Herzen der Zuschauer. Demnächst mit ihrem Musik- und Jazz-Kontrabass-Studium fertig, überzeugte die Sängerin mit Titeln wie "Be My Husband", "Aint No Sunshine" oder eigenen Stücken namens "Herz und Hand", "Life Is Good", "Hold the Line" oder "Danse" (Totentanz). Mit meist geschlossenen Augen versteht es die Solistin aufgrund spielerischer Brillanz und hoher Musikalität, den Facettenreichtum des häufig unterschätzten rund zwei Meter hohen Instruments aufzuzeigen. Kaum zu glauben, welche klanglichen Nuancen Meike Krautscheid auch mithilfe eines Loop-Geräts (Schleife) aus dem Kontrabass herausholt. Und erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit sie die Saiten ihres Kontrabasses zupft, darüber streicht oder ihn mit rhythmischen Schlägen malträtiert. "Keine Angst, Mr. Big mag das", versichert sie augenzwinkernd und das begeisterte Publikum schloss sich dieser Aussage an.
Nett plaudernd gewährte Meike Krautscheid einen interessanten Einblick hinter die von RTL "zurechtgebogenen" Kulissen dieser Show, lobte das Urteilsvermögen der damaligen Zuschauer, kritisierte dafür aber die "hoch qualifizierte" Jury in Form von Motsi Mabuse, Dieter Bohlen sowie der Sylvie van der Vaart. Letztere Jurorin flüsterte 2011 ihrem Chef leise fragend ins Ohr: "Ist das ein musikalischer Orgasmus?" Aus diesem Grund und weil sie den Titel während des Saitenzupfens recht überzeugend hechelte und stöhnte, bekam sie "trotz Sylvies Bedenken" dreimal ein "Ja" und Tage später tausende von E-Mails mit Fragen "ob der Höhepunkt auch wirklich echt gewesen sei".
Das Ende vom Lied: Weil sie in der nächsten Runde den Titel "Fever" nicht so wie vom Sender gewünscht spielen wollte, stöhnte sie dafür völlig relaxt gemeinsam mit dem losgelösten Zeller Publikum diverse "Aaachs" oder erfreute mit kollektivem Fingerschnippen. Ohne Frage, Meike Krautscheid plaudert nicht nur frei von der Leber weg, sie ist in erster Linie eine grandiose Künstlerin, die vielleicht ganz bewusst polarisiert. Um auf Dieter Bohlen zurückzukommen: Entweder man mag ihre eigentümliche Art von Musik oder eben nicht.
Quelle: http://www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/Innige-Liaison-mit-Mister-Big;art5583,2169090

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